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Nancy Sinatra mehr als nur ein Vorbild

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Lana del Rey ist ein Pseudonym, welches wiederum ein Pseudonym hat, „Gangster Nancy Sinatra“. Der oft bemühte Vergleich zu der weltberühmten Tochter von Frank Sinatra ist nicht zufällig und treffender als so manch einer glauben mag. Allein die Fönfrisur einer Lana del Rey ist eins zu eins mit der Frisur Nancy Sinatras vergleichbar. Insgesamt scheint der Stil Sinatras schweren Eindruck auf Lana del Rey hinterlassen zu haben, obgleich die stilistische Ähnlichkeit auch der melancholischen Nostalgie geschuldet sein mag, die insbesondere die Bildwelten der sechziger Jahre eines besseren Amerikas in den Blick nimmt. Doch das was die Musik Lana del Reys auszeichnet und von der Masse elektronischer und Beatlastiger Musik abhebt, ist die psychodelische Komponente, welche bereits Nancy Sinatra zu großen Erfolgen verhalf. Auf dem Album Nancy & Lee, das in Zusammenarbeit mit dem Künstler Lee Hazlewood entstand, befand sich unter Anderem der Song „Some Velvet Morning“, der sich durch seine Komplexität und psychodelischen Elemente auszeichnete. Hier zeichnete sich allerdings schon das Ende der musikalischen Karriere Sinatras ab. Die leicht morbide Stimmung in diesem Song scheint wie eine düstere Vorahnung. Nancy Sinatra, die sich zu dieser Zeit bereits mehrere Male als Schauspielerin versucht  und unter anderem in Filmen wie „Marriage on the Rocks“ oder „Speedway“ mitgespielt hatte, beschlich zunehmend die Angst musikalisch am Ende zu sein. Sinatra unternahm im Zuge dessen immer wieder den Versuch eine Filmkarriere zu starten.

Zwischen den Welten

nancy sinatra

Quelle: flickr.com; x-ray delta one

In dieser Zeit in der sich Nancy Sinatra als Künstlerin zwischen den Welten der Musik und des Schauspiels begreift, ist der Ausgangspunkt Lana del Reys. Lana del Reys versucht sich als Bindeglied zwischen diesen beiden Polen und musiziert ihre Inszenierung auf der stilistischen Klaviatur einer Nancy Sinatra. Die Videoclips und die Musik einer Lana del Rey gehören zusammen und verschmelzen wie Nancy Sinatra und ihre Fönfrisur, wie Elvis Presley und der Hüftschwung. Während Nancy Sinatra, 2003 nach der Wiederaufführung des Films „Easy Rider, die wilden Engel“ traurig feststellte, dass mit diesem Film eine hoffnungsvolle Filmkarriere begonnen und gleichzeitig wieder geendet hätte, wäre es durchaus vorstellbar, dass Lana del Rey noch den Weg einer Filmkarriere einschlägt und ihn auch erfolgreich zu Ende geht.

Tiefgreifende Parallelen

Die Parallelen zwischen Lana del Rey und Nancy Sinatra liegen also viel tiefer als angeklebte Fingernägel, künstliche Wimpern und sechziger-jahre-Schick. 1995 posierte Nancy Sinatra übrigens im Alter von 54 Jahren nackt für den Playboy. Es bleibt abzuwarten ob Lana del Rey auch auf diesem Terrain ihrem großen Idol nachfolgt oder gar über sie hinauswächst.

Backround der Lana del Ray

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Background der Lana del Rey

Der Weg von Lizzy Grant zu der erfolgreichen Pop- und Stilikone Lana del Rey war keineswegs grade und leicht, im Gegenteil. Bis hierher war ihr Weg überaus steinig, der sie aber geradewegs zu dem gewünschten Erfolg führte. Lana del Rey kommt aus der gut bürgerlichen Mittelschicht. Bis heute verteidigt sie sich vehement gegen die Gerüchte ihre Eltern wären millionenschwer gewesen und sie wäre die „verlorene Tochter“. Sie verkündet immer wieder mit Nachdruck: „Mein Vater ist kein Millionär, sondern Unternehmer und Wissenschaftler.“

Idyllisches Kleinstadtleben

Geboren und aufgewachsen ist die gebürtige Lizzy Grant in Lake Placid. Das ist ein kleiner Ort im Bundesstaat New York, der vor allem für den dort betriebenen Wintersport bekannt ist. Lana del Rey ist also keineswegs eine Großstadtgöre, ganz im Gegenteil. Sie erlebte eine behütete Kindheit in einer beschaulichen Kleinstadt. Sie leitete zeitweise den dort ansässigen Kirchenchor und engagierte sich damit intensiv in der Kirchengemeinde. Sie selbst benennt das Lied: „Auf den Flügeln des Adlers“ als eines ihrer damaligen Lieblingslieder. Ursprünglich wird dieses Lied vor allem bei Beerdigungen gespielt, was an ihre eigenen melancholischen Lieder erinnert. Doch sie sagt: „Meine Lieder reflektieren das Beste in meiner Vergangenheit. Manche haben eine dunkle Färbung, aber ich bin glücklich.“ Mit dieser Portion Melancholie reiht sie sich in die Tradition vieler Künstler der Gegenwart, sowie der Vergangenheit ein.

Von der Kleinstadt auf die kleinen Bühnen in New York

Mit 14 Jahren ging Lana del Rey auf ein Internat. Vier Jahre später, mit 18 Jahren, zog sie nach New York. Hier spielte sie ihre ersten Songs in kleineren Clubs und Bars. Schon ein Jahr später bekam sie ihren ersten kleinen Plattenvertrag. Der gezahlte Vorschuss reichte nicht lange zum überleben und so zog sie in eine Wohnwagensiedlung. Dort lebte sie über ein Jahr. Als die erste Platte aufgenommen wurde kam  das erste Geld in die Kasse und sie zog aus dem Wohnwagen zurück nach New York. Hier lebte sie einige Jahre in dem Stadtteil Bronx. Sie studierte hier vier Jahre Philosophie, machte jedoch keinen Abschluss. Ziel war es immer irgendwann von ihrer Musik leben zu können.