Archiv für den Monat August 2012

Das Neue Album?

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Lana del Rey hat erst ein Album herausgebracht und trotzdem umjubelt sie die ganze Pop-Welt als einen Star, der sich vor den Größen des Pop-Geschäfts in keiner Weise verstecken braucht. Doch es stimmt nicht ganz, Lana del Rey brachte bereits ein Album  heraus, kaum einer kennt es, schließlich lief dieses Album noch unter ihrem offiziellen Namen Lizzy Grant. Die Musik, glaubt man dem erlesenen Kreis von Musikjournalisten, die im Besitz der Platte sind, hatte noch nicht den satten Sound der aktuellen Scheibe und auch ihre Lippen hatten noch nicht das Volumen, das sie heute haben. Im nächsten Blogeintrag werde ich meine ganz persönliche Meinung dazu abgeben, da ich alle Hebel in Bewegung gesetzt habe um dieses verborgene Stück Pop-Geschichte bald in den Händen zu halten.

Quelle: Flickr - Paulo Ribeiro

Del Rey vor einem Orchester?

Aber wie könnte das nächste Album klingen? Wird man den pompösen Sound noch größer aufblasen? Hier könnte ich mir Lana auch bestens vor einem riesigen Orchester vorstellen, komplett in Schwarz. Das sie das Talent zur großen Geste hat ist unbestreitbar doch der nächste Schritt in Form eines orchestralen Albums könnte in Zeiten des „Klassik-Pops“ durchaus einen Meilenstein der Pop-Geschichte bedeuten.

Lady Lana?

Oder besinnt man sich doch auf eine minimalistischere Version, in der man Lanas Stimme eher mit elektronischen Elementen unterstreicht. Eine Entwicklung in diese Richtung ist wohl eher zu erwarten. Schließlich sind die Songs der del Rey sowiso schon in der Klangfarbe  ziemlich elektronisch. Wenn Lana del Rey diesen Weg weiter bestreitet, bleibt zu hoffen, dass sie nicht neben einer Lady Gaga, einer Rihanna und wie sie alle heißen, nicht in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Ich persönlich würde mir wünschen, dass sich Lana del Rey noch eine Weile Zeit lässt um sich nicht von der Schnelllebigkeit der Musikbuisness zerreiben zu lassen. Ein orchestrales Album würde ihr meiner Meinung nach die Krone aufsetzen. Oder aber sie belässt es bei diesem einen Album. So oder so meiner Meinung nach ist sie jetzt schon eine Legende.

Nancy Sinatra mehr als nur ein Vorbild

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Lana del Rey ist ein Pseudonym, welches wiederum ein Pseudonym hat, „Gangster Nancy Sinatra“. Der oft bemühte Vergleich zu der weltberühmten Tochter von Frank Sinatra ist nicht zufällig und treffender als so manch einer glauben mag. Allein die Fönfrisur einer Lana del Rey ist eins zu eins mit der Frisur Nancy Sinatras vergleichbar. Insgesamt scheint der Stil Sinatras schweren Eindruck auf Lana del Rey hinterlassen zu haben, obgleich die stilistische Ähnlichkeit auch der melancholischen Nostalgie geschuldet sein mag, die insbesondere die Bildwelten der sechziger Jahre eines besseren Amerikas in den Blick nimmt. Doch das was die Musik Lana del Reys auszeichnet und von der Masse elektronischer und Beatlastiger Musik abhebt, ist die psychodelische Komponente, welche bereits Nancy Sinatra zu großen Erfolgen verhalf. Auf dem Album Nancy & Lee, das in Zusammenarbeit mit dem Künstler Lee Hazlewood entstand, befand sich unter Anderem der Song „Some Velvet Morning“, der sich durch seine Komplexität und psychodelischen Elemente auszeichnete. Hier zeichnete sich allerdings schon das Ende der musikalischen Karriere Sinatras ab. Die leicht morbide Stimmung in diesem Song scheint wie eine düstere Vorahnung. Nancy Sinatra, die sich zu dieser Zeit bereits mehrere Male als Schauspielerin versucht  und unter anderem in Filmen wie „Marriage on the Rocks“ oder „Speedway“ mitgespielt hatte, beschlich zunehmend die Angst musikalisch am Ende zu sein. Sinatra unternahm im Zuge dessen immer wieder den Versuch eine Filmkarriere zu starten.

Zwischen den Welten

nancy sinatra

Quelle: flickr.com; x-ray delta one

In dieser Zeit in der sich Nancy Sinatra als Künstlerin zwischen den Welten der Musik und des Schauspiels begreift, ist der Ausgangspunkt Lana del Reys. Lana del Reys versucht sich als Bindeglied zwischen diesen beiden Polen und musiziert ihre Inszenierung auf der stilistischen Klaviatur einer Nancy Sinatra. Die Videoclips und die Musik einer Lana del Rey gehören zusammen und verschmelzen wie Nancy Sinatra und ihre Fönfrisur, wie Elvis Presley und der Hüftschwung. Während Nancy Sinatra, 2003 nach der Wiederaufführung des Films „Easy Rider, die wilden Engel“ traurig feststellte, dass mit diesem Film eine hoffnungsvolle Filmkarriere begonnen und gleichzeitig wieder geendet hätte, wäre es durchaus vorstellbar, dass Lana del Rey noch den Weg einer Filmkarriere einschlägt und ihn auch erfolgreich zu Ende geht.

Tiefgreifende Parallelen

Die Parallelen zwischen Lana del Rey und Nancy Sinatra liegen also viel tiefer als angeklebte Fingernägel, künstliche Wimpern und sechziger-jahre-Schick. 1995 posierte Nancy Sinatra übrigens im Alter von 54 Jahren nackt für den Playboy. Es bleibt abzuwarten ob Lana del Rey auch auf diesem Terrain ihrem großen Idol nachfolgt oder gar über sie hinauswächst.