Archiv für den Monat Juli 2012

Lana Del Rey for H&M

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Wenn das mal nicht passt! Wie lange hatte man gewartet auf einen neuen Star, in Tagen an denen man das Wort Authentizität lieber nicht einmal mit der Pinsette anfasst. Doch Lana del Rey kam aus der virtuellen Welt des Netzes  um mit „Video-Games“ herabgestiegen eine Weltkarriere einzuleiten, die sich inzwischen in schwindelerregenden Höhen bewegt. Ein rosafarbener Angora-Pullover, eine roasafarbener Jeans, offene Haare hochtoupiert in der Manier einer Nancy Sinatra,  sowie mächtige Strasssteinohrringe und ein verraucht melancholischer Blick aus den Augen eines neuen Weltstars, das ist das neue Motiv der H&M Kampagne. Ein Mal mehr umweht Lana del Rey der süße Wind einer vergangenen Zeit und eines Stilbewusstseins, welches ein Höchstmaß an Zeitlosigkeit beweist.

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Der erste Modeljob

Man sollte es nicht glauben aber der Shoot für die neue H&M-Kampagne ist der erste Modeljob, der  „Gangster-nancy-Sinatra“, obgleich sie in ihren eigenen Musikvideos beweist dass ihre Kunst wesentlich mit ihrem Äußeren verknüpft ist. Darüber hinaus zierte ihr Gesicht auch bereits die Titelseite der britischen Vogue. Bei den Fotografen handelt es sich dieses Mal um keine Geringeren als Inez van Lamsweerde und Vinoodth Matadin. Die Kampagne wurde gleich auf die zwei Jahreszeiten, Herbst und Winter ausgedeht und von der Frau mit den sinnlichen Lippen zum Ausgangspunkt einer Coverversion von „Blue Velvet“ genommen. Das Musikvideo soll um den 19. September herum veröffentlicht werden.

Die Popikone der Postmoderne

Es bleibt abzuwarten wie sich Lana del Rey als Model entwickelt und ob sie tatsächlich das Zeug zu einer Ikone unserer Zeit hat. Ihre einzigartige Melancholie gepaart mit einer perfekten Inszenierungsfähigkeit macht sie für mich auf jeden Fall schon heute zu einer Legende einer postmodernen Pop-Kultur. Es gilt abzuwarten ob sie das Zeug dazu hat dieser Pop-Kultur tatsächlich neue Koordinaten zu verleihen. Während sie es in der Musik bereits geschafft hat scheint sie nun auf dem Weg in den Modeolymp zu sein.

„National Anthem“, Lana Del Rey, die first Lady des POP

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Lana del Ray hat einmal mehr geschafft, sie polarisiert, und wie. In ihrem neuen Video zu dem Song national anthem begibt sich die Stilikone in die Rolle der Jaqueline Kennedy und der Schauspielerin Marylin Monroe. Der Rapper Assap Rocky schlüpft in die Rolle des John F. Kennedy und setzt den wohl provaokantesten Aspekt des Videos. Ein Afroamerikanischer Rapper mit vergoldetem Gebiss als Verkörperung des amerikanischen Vorzeigepräsidenten das ist nicht nur gewagt sondern scheint ganz gezielt provokativ vorangetrieben worden zu sein.

Ein neuer Prototyp verbotener Liebe

Der Regisseur Anthony Mandler wollte sich bis zur Premiere nicht über das Video äußern. Am Tag der Premiere ließ er gegenüber MTV durchblicken, dass ihm die provokative Wirkung der auf diese Weise dargestellten Thematik durchaus bewusst war. „Immer, wenn du dich mit dem amerikanischen Kennedy-Fluch auseinandersetzt, ist es als würdest du mit einem geladenen Pulver-Fass jonglieren.“ Die Idee für das Video, so betont der Regisseur käme aber von Lana del Ray höchstpersönlich. Die Intention sei gewesen eine Art Romeo und Julia Geschichte anhand des Kennedy Dramas den Prototyp der verbotenen Liebe neu zu erzählen. Die Bilder sind wie gewohnt hoch ästhetisch und in der acht Millimeter Retro-Optik, die man schon aus früheren Videos von Lana del Ray kennt.

Der visuelle Song

Der Song ist nur halb so gut wie das Video, das einer kunstvollen Kurzfilmproduktion näher kommt als einem handelsüblichen Musikvideo. Die Bilder muten derart authentisch an, dass man sich leicht in der Illusion verlieren kann wirklich mit einem Stück Vergangenheit konfrontiert zu werden. Lana del Ray benutzt einmal mehr die Nostalgie des amerikanischen Traums um ihre Melancholie extrem ästhetisch in Szene zu setzen. Der Song würde sich ohne das Video nicht nennenswert von gängigen Popsongs, die so durch das Radio geistern unterscheiden. Lana del Ray ist eben eine Gestalterin, die ihre Stimme in ein Gesamtkonzept einbettet und so ihren einzigartigen Charme verströmt.