Archiv für den Monat September 2012

Das akustische Paradies

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Am 12. November ist es soweit die nächste Platte von Lana del Rey kommt in die Plattenläden. Wenn man den bereits für die H&M-Kampagne verwendeten Song Blue Velvet anhört fällt auf, dass die Platte da anknüpft wo die alte Platte aufgehört hat. Verträumte Melodien, Melancholische Streicherflächen und jede Menge Sex. Die Platte heißt folglich einfach wie die erste bloß mit dem Zusatz „Paradise Edition“. Es gilt also das Versprechen einzulösen, dass diese Platte es einmal mehr vermag den Zuhörer mit ins Paradies zu nehmen. Doch hört man sich den Song Blue Velvet an gibt es eigentlich keinen Zweifel daran, dass diese Scheibe einmal mehr zum Träumen einlädt und einen zumindest für wenige Minuten in das Paradies horchen lässt.

Dyaglo Reflection

Ich habe ja bereits in einigen Beiträgen die Frage diskutiert wie Lana Del Rey weiterarbeiten wird und ob es eventuelle zu Kooperationen mit anderen Künstlern kommen wird. Vor kurzem ist das neue Album der alten R’n’B-Größe Bobby Womack unter dem Titel „the bravest man in universe“ erschienen. Diese außerordentlich gut produzierte Scheibe lässt den seit den 90ern fast völlig von der Bildfläche verschwundenen Bobby Womack in neuem Glanz erschienen. Damon Albarn besser bekannt als der Erfinder der Gorrillaz setzte gemeinsam mit dem XL-Recordings-Kopf Richard Russel den inzwischen fast siebzig Jahre alten Womack in Szene. Ein absolutes Highlight auf der Platte ist allerdings der Song „Dayglo Reflection“. Diesen Song umgibt eine seltsam verträumte Atmosphäre, die von eleganter Schönheit ist und ihn vom Rest der Platte noch einmal abhebt. Und dann stellt man fest, dass man die weibliche Stimme im Hintergrund doch kennt. Und sie ist nun einmal unverwechselbar, die Stimme von Lana Del Rey.

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(Quelle: Flickr_Fotostream von Marco Raaphorst)

Vorfreude

Fazit also: man kann sich gewaltig freuen auf die Paradies-Version von Born to die. Lana Del Rey ist auf dem Weg sich einen absoluten Legenden Status zu erarbeiten. Wenn sie weiter mit  den etablierten Größen der Musikbranche zusammenarbeitet dann werden später Erstpressungen von „Born to die“ einiges Wert sein.

Nackt zur GQ-Woman of the year

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Wer hätte das gedacht, Lana Del Rey ließ sich nun für die GQ fotografieren. Auf dem Cover sieht man die Pop-Diva lediglich mit edlem Schmuck bekleidet vor weißem Grund posieren. Die Lippen so rot wie ihre Fingernägel, ihre Haut so weiß wie der Schnee, und ein Blick so verrucht, dass  Mann schon mal feucht Hände bekommt. Im Heft selber bekommt der „Leser“ eine Facette von Lana zu sehen, die ich persönlich nicht erwartet habe.  Im Heft fallen alle Hüllen, ein Foto zeigt die Del Rey in High-heals lediglich obenrum bekleidet während sie den Intimbereich mit einem seidenen Vorhang verbirgt. Auf einem anderen Foto greift ihr ein männliches Model an die blanke Brust.

Mode als zweites Standbein?

Lana Del Rey leitet eine neue Runde der Selbstvermarktung ein. Immer mehr so hat es zumindest den Anschein steigt die Pop-Queen auch in der Gunst der Modebranche. Seit ein paar Wochen ziert Lanas Schmollmund auch die Schaufenster der Modekette H&M. Die Herbstkollektion H&M steht also ganz im Zeichen Lana Del Reys. Lana entwickelt somit konsequent ihre zweigleisige Karriere weiter. Die verruchten Fotos für die GQ sind ja auch nicht von irgendwem sondern von keinem Geringeren als dem gefeierten Modefotografen Mariano Vivanco. Der Modefotograf hatte schon Stars wie Emma Watson, Lady Gaga und Miranda Kerr vor der Kamera und gehört somit zum absoluten Top-Personal der Modebranche.

2013 schon im Blick

Und auch im nächsten Jahr ist fest mit dem Model Del Rey zu rechnen. Nicht umsonst war Lana Del Rey auch auf Mullberry Spring/Summer 2013 Show. Im Zuge dieser Show wurden die Taschenmodelle von Alex Chung, Lana Del Rey noch einmal  aufgewertet und in anderen Ausführungen präsentiert. Dass Lana Del Rey neben Kate Moss und Rebecca Hill Platz nahm lässt erahnen wie groß Lanas Standing inzwischen auch in der Modewelt ist.

Kooperationen mit anderen Künstlern

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Bis jetzt ist unsere geliebte Lana fast ausschließlich als Solokünstlerin erfolgreich. Bis auf die Zusammenarbeit mit Assap Rocky in dem begeisternden Video zu ihrem letzten Song gibt es bisher kaum nennenswerte Kooperationen mit anderen Musikern. Dabei ist durchaus denkbar das Lana del Rey demnächst zunehmend Unterstützung aus der Hip Hop Richtung erhält. Gangsta Nancy Sinatra kann man sich ohne Probleme an der Seite von Rappergrößen wie Jay-Z vorstellen. Doch warum gibt es bisher solche Kooperationen nicht. Ist sich Lana für ein Feature zu schade? Vielleicht, aber vielleicht hat sie auch einfach eine andere Vorstellung wie und wohin sich ihre Musik entwickeln soll.

Der nächste Schritt

Letzte Woche habe ich ja den Vorschlag in den Raum geworfen Lana irgendwann vor einem pompösen Orchester auftreten zu lassen um beispielsweise Songs wie Video-Games auf eine neue Stufe zu heben. Doch nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Musik der Del Rey so wie sie ist wahrscheinlich doch am besten ist. Ich finde persönlich, Lana del Rey sollte erstmal noch ein zweites Album herausbringen um noch einmal im gleichen Stil unter Beweis zu stellen dass sie zu den ganz Großen der Pop-Geschichte gehört. Danach kann man sich immer noch Gedanken um die Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts Del Rey machen. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg und um einen Sound weiter zu entwickeln bzw. das Niveau zu halten ohne langweilig zu werden braucht es den Einfluss anderer Musiker um den Diamanten Lana Del Rey noch ein paar Facetten mehr zu geben.

Jay-Z ein Produzent für die Götter

Ich muss sagen dass ich, egal ob in Form eines Features oder eines gemeinsamen Stückes, eine Zusammenarbeit mit Jay-Z extrem begrüßen würde. Jay-Z ist nicht nur ein gnadenlos guter Rapper sondern in erster Linie einer der beste Produzenten überhaupt und so glaube ich, dass er in der Lage wäre den „Lana Del Ray-Moment“ in ihrer Musik noch exkter herauszuarbeiten.

Konkurrenz in Schwarz

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Die frisch gekührte „QU- Woman of the year“ ist nicht die einzige, die derzeit mit ihrer Musik neue Impulse setzt. Seit Fünf Tagen ist das zweite Album von The XX in den Plattenläden zu haben. Es gibt wohl genauso viele Ähnlichkeiten wie Unähnlichkeiten zwischen der lasziv, melancholischen Musik del Reys und dem minimalistischen Sound der Londoner Überraschungsband aus London. Natürlich sind die Interpreten auf den ersten Blick völlig verschieden. Vergleicht man die Beiden, sieht man eine Solokünstlerin, die durch eine kunstvolle Inszenierung ihre Musik mit so stark mit der eigenen Person verknüpft, das ein Gesamtkunstwerk entsteht, und eine Band, die jegliche Inszenierung zu vermeiden sucht. The XX ist bisweilen immer komplett in schwarz gekleidet und gibt sich lakonisch bis in die Spitzen. Doch diese Reinheit die The XX nach außen kehrt ist auch eine sehr gekonnte Inszenierung.

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Inszenierung des Geheimnisses

Während die Fassade Lana Del Rey die Person Elizabeth Woolridge Grant fast vollständig verbirgt inszeniert das Londoner Trio ihre Nicht-Inszenierung und zelebriert das Geheimnis. Während das erste Album auch schon durch einen minimalistischen verträumten Sound begeisterte, treibt das neue Album „Coexist“ das Minimalismus-Konzept auf die Spitze. Sehnsüchtig klingt die Musik, und schwebt im Raum und wird dadurch nicht greifbar. Während die Klangästhetik einer Lana Der Rey durch ihre Sattheit brilliert ist es bei The XX der extrem spartanische und wohlüberlegte  Einsatz der einzelnen Klangelemente.

Der Umgang mit der Öffentlichkeit

Die Musik von The XX und vor allem das minimalistische sowie einheitliche Bandkonzept, das an Joy Division erinnert, trifft den Nerv der Zeit. Doch auch das Verträumte, Sehnsüchtige und Nostalgische sind Momente, welche die Musik von The XX ebenso wie die von Lana Del Rey erfolgreich machen. Dennoch sind es zwei ganz und gar konträre Auffassungen von dem Umgang mit einem Massenpublikum. Während Lana del Rey quasi über Nacht per Youtube erfolgreich wurde legen The XX viel Wert darauf in der Öffentlichkeit zu präsent zu sein und verstecken sich gerne hinter ihren verträumten Klangsphären.